Mittwoch, 16. August 2017

Die guten Seiten von Ankara

Während wir bereits im Dogu Express sitzen, in unserem gemütlichen Viererabteil einmal mehr lecker gegessen haben, das nächtliche Anatolien vor dem Fenster vorbeizieht und trotz Rauchverbot natürlich schon wieder Nikotingestank durch den Gang zieht, spüre ich das Bedürfnis, meine bisherigen Ankara-Aufzeichnungen zu korrigieren: Die Stadt hat nämlich richtig schöne Ecken – und, wie überall in der Türkei, sympathische Bewohner. Die Parkanlagen sind gepflegt, manche repräsentativen Bauten wie der neue Bahnhof oder die neue Riesen-Moschee sind wirklich schön; die 18-minütige Fahrt mit der neuen (Made in Südtirol-)Seilbahn in großer Höhe über dichte Bebauung den Berg hinauf ist – zumal für Stadtgeographen, die versuchen, die Genese der Wohngebiete aus der Luft nachzuvollziehen – durchaus beeindruckend. Und das Zitadellenviertel ist ein absolutes Urlaubshighlight. Das gesamte Viertel ist wunderschön verwinkelt und wird scheinbar gerade konsequent durchsaniert. Der südliche Teil ist schon touristisch-chic durchgestylt, der nördliche Teil ist noch recht authentisch-runtergekommen. Beides hat seinen Reiz – ich hoffe nur, dass die heutigen Bewohner des Nordteils nach der Sanierung noch dort wohnen bleiben können…

Der Höhepunkt des Viertels ist der höchste Punkt, wo man auf dem oberen Abschnitt der Begrenzungsmauer (ohne Geländer!) herumspazieren und den gewaltigen Rundumblick auf ganz Ankara (= Hamburg + Berlin) genießen kann. Das anschließende Mittagessen im Café And war genauso großartig wie der Blick von dort auf die Stadt. Fazit: Ankara ist selbstverständlich bei weitem nicht so schön wie Istanbul. Aber es lohnt einen Aufenthalt.










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen